Forum Übersicht - Austausch unter Hinterbliebene » Trauern aber richtig
#1

Trauern aber richtig

in Austausch unter Hinterbliebene 05.09.2010 11:19
von Margitta | 52 Beiträge

Bei mir fing das trauern schon zu lebzeiten an was ich als hilfreich fand.Es war eine sehr lange Phase .
Trauern heisst nicht weinen wütend sein das der Mensch den wir lieben uns verlässt,nein trauern heisst für mich abklären was noch offen ist besprechen wie die Trauerfeier sein soll,Schöne Dinge auffangen die wir gemeinsam hatten.
Denn die trauer findet ja nicht nur bei uns statt sondern auch bei dem Mensch der geht,,e/sie r macht sich viele Gedanken was denn nun ohne ihn/sie .Man spürt den inneren Kampf der Patienten.Sie wollte für die Angehörigen leben und hatte den Kampf schon lange verloren.
Ich versicherte meiner Mutter das sie nun gehen darf und die Zufriedenheit und das lächeln das nahm ich mit bis heute.
Heute nach 2,5 Jahren vermisse ich sie doch es tut nicht mehr weh ,nein ich bedanke mich das ich sie auf dem Weg begleiten durfte und so viel mitnehmen durfte .
Margitta
Margitta


Kein Problem wird gelöst,
wenn wir träge darauf warten,
dass Gott allein sich darum kümmert.
Martin Luther King

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#2

RE: Trauern aber richtig

in Austausch unter Hinterbliebene 09.09.2010 14:44
von Olivia

Trauer aber richtig !!!


Liebe Margitta

in der Regel fangen wir wirklich mit der Trauerzeit an in der Krankheitphase eines Menschen im Unterbewußt sein.
Nur wenn der Zeitpunkt dazu gekommen ist das Wissen wir eben nicht. So sind wir diesem Schicksal ausgesetzt.
Obwohl es hier um meinen Vater ging ich habe ihn die Erlösung gewünscht, so schnell wie möglich sollte dies passieren.
Nein Nein das ist nicht das Leben meines Vater es ist die Hölle gewesen die er da durch erlebt hatte,
Obwohl ich bereit war ihn gehen zulassen von dieser Welt war es trotzdem ein knallharter Schuss ins Herz als er verstarb.

Als wir Abschied nahmen in der Trauerhalle empfand ich wirklich nicht nur eine Traurigkeit selbst in der Traurigkeit kam mir ein
Lächeln über die Lippen und ein Gefühl der Dankbarkeit dass er mir mit meiner verstorbenen Mutter ein Leben geschenkt hatte.
Im meinen Herzen trage ich beide so als wenn sie noch am Leben wären nämlich so wie sie im Leben waren auch mit dem Ausrutscher
wo mein Vater mir eine geknallt hat , mit den Stress und Ärger den ich hatte mit ihnen . Noch heute höre ich die Worte meiner Mutter wenn ich
Hemden bügeln will. Man fängt immer mit den Kragen an usw. UND SIEHE DA ICH FANGE TATSÄCHLICH HEUTE MIT DEM KRAGEN AN:

Margitta ich denke mal eine Trauer ist eine ganz persönlicher Prozess und diesen Prozess kann niemand nachvollziehen und nach empfinden.

Manchmal sage ich heute noch Sage mal was hat die Mutter und der Papa sich dabei gedacht.

In diesen Sinn ....
LG Olivia

LG Olivia


Lass dich nicht von dem abbringen, was du unbedingt tun willst. Wenn Liebe und Inspiration vorhanden sind, kann es nicht schief gehen.

Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 09.09.2010 14:55 | nach oben springen

#3

RE: Trauern aber richtig

in Austausch unter Hinterbliebene 09.09.2010 16:21
von Margitta | 52 Beiträge

Liebe Olivia
Mir geht es ebenso das wenn ich Dinge tue wo meine Mutter beteidigt war höre ich ihre Worte und muss lächeln.
Trauer bedeutet für mich auch dankbar zu sein .Es gibt einen schönen Satz "Lebe jeden Tag denn es könnte der letzte sein"
Wie du auch schon schreibst es bewirkt auch was positives unser Bewusstsein zum Partner zu Freunden wird intensiver.
Oft sind es ja nur verlusstängst oft hört man trauernde sagen warum lässt er/sie uns allein.Das sind Worte aus einem Ego heraus denn ich finde es wichtig das OK zu geben um zu sagen ich liebe dich doch ich lasse dich gehen.
LG Margitta


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Martin Luther King

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#4

RE: Trauern aber richtig

in Austausch unter Hinterbliebene 10.09.2010 09:36
von Olivia

Liebe Margitta,


die erste richtige Bekanntschaft mit dem Tod habe ich im Alter von 30 Jahren gemacht.
Mein damaliger Verlobter nahm sich das Leben in unser gemeinsamen Wohnung !
Und als ich Ihn dort erhangen vorfand war es bestimmt kein schöner Anblick für mich
Damals wußte ich nicht ob ich weinen soll oder schreien sollte , ich tat einfach beides.
Nein ich bin nicht aus der Wohnung gelaufen und habe Nachbarn informiert das sie mir helfen
sollen . Ich habe das Unmöglich wahr gemacht in den Momont , ich habe ihn vor dem befreit
was er sich um den Hals gelegt hat um zu ersticken. Danach rief ich den Notarzt bzw. die Feuerwehr.
Ich blieb so lange bei Ihm bis der Notarzt kam .Der mich dann aus der Wohnung führte er fragte mich
noch ob ich etas zur Beruhigung haben möchte. Nein war meine Antwort. Ich wollte in dem Moment
meinen Schmerz über den Verlust von H. bewußt erleben und nicht mit einer Droge vollgepumpt werden.

Ich habe damals nach einer gewissen Zeit nur eine Frage in den Raum gestellt Warum hast du mir
das angetan. Die Antwort . H wollte nicht mehr Leben weil sein Leben nicht mehr Lebenswert war.

Das Schicksal hatte noch einiges auf Lager . Kurze Zeit später verstarb auch noch meine Mutter plötzlich und unerwartet.
an einer Lungenembolie . Damals stellte ich auch eine Frage in den Raum an meine Mutter. Warum läßt du mich jetzt alleine
ich brauche Dich. doch. Und hier sagte mir eine ganz warme Stimme. Meine Zeit war gekommen um zu gehen von dieser Welt.

Margitta , auch ich habe damals aus puren Ego gehandelt und habe diese Fragen in den Raum gestellt.

Aber ich habe mich auch damit beschäftigt mit den Antworten die ich damals meint zuhören.
Bei H . Antwort ist mir ganz klar geworden. H. hat sich nicht das Leben genommen um mir weh zutun. H konnte mit der Situation nicht
mehr umgehen was seine Krankheit betraf die unheilbar ist. Er ist einfach nur geflüchtet aus diesem Leben ohne Nachzudenken
er tat dies im Rausch seiner Krankheit. Diese Krankheit unter der H. litt ist tausendmal schlimmer als Krebs gegen Krebs kann man was
tun für eine Zeitlang aber nicht bei dieser sehr schweren Krankheit. Ich glaube ich würde das gleich tun wie H wenn ich dieser Krankheit bekäme.
Ja ich zeige Verständis für diese Krankheit und für seinen Tod. Denn ich habe ihn verziehen.


Die Antwort von meiner Mutter verarbeitet ich so : Meine Zeit war gekommen von dieser Welt zu gehen. Diese Satz schrieb ich damals bestimmt 100 mal
auf ein Blatt Papier und fragte mich was soll das nur bedeuten. Und irgenwann macht es klickt , Meine Mutter sagte mir am Neujahrtag 1989 komm
lass und wenigsten mal eine Flasche Champus zusammen köpfen.und auf das Neue Jahr anzustoßen ,denn ich weiss nicht ob ich das Neue Jahr bis zum Ende erleben werde. Ich sagte darauf Mensch Mami du wirst bestimmt noch 100 Jahre alt und wir werden noch viele Flaschen gemeinsam köpfen. Meine Mutter sagte ich spüre es !!!! Sie starb Ende März 1989

Ich muss auch dazu schreiben nach H Tod wollte nicht meine Mutter, dass ich alleine in W.zurück bleiben soll, sondern sie nahm mich mit nachhause .
Ja sie nahm mich mit nachhause Sie opferte sich auf denn ich war ihr Leben ihre Tochter , Ihr Kind, dass sie von Herzen geliebt hat sie nahm mir den Schmerz
und schenkte mir die Freude wieder am Leben zurück. Und als sie spürte dass meine Zeit gekommen war wo ich keine dunkelen Wolken mehr im meinen Leben
sah. War ihre Zeit gekommen zugehen aus mein Leben.

Trotz Traurigkeit über den Verlust von meiner Mutter verlor ich nicht die Freude am Leben und keine dunkelen Wolken zogen in meinen Herzen ein.
Nein sondern ich liebte auf einmal mein Leben mit allen Höhen und Tiefen Denn diese wunderbare Geschenk hinterliess mir meine Mutter. und dafür bin ich mehr als Dankbar.

"Und mit diesem Zitat beendet ich dieses Posting
Warum seid ihr alle traurig dass ich nicht mehr bei Euch bin.
Seid Dankbar dass ich bei Euch war."

Olvia


Lass dich nicht von dem abbringen, was du unbedingt tun willst. Wenn Liebe und Inspiration vorhanden sind, kann es nicht schief gehen.

Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 10.09.2010 09:45 | nach oben springen


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