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Winzige Veränderungen der Mundschleimhaut können auf Lungenkrebs hinweisen

Lungenkrebs wird oft erst entdeckt, wenn er schon weit fortgeschritten ist, denn zu Beginn haben viele Patienten keine oder kaum Beschwerden. Aber eine Heilung ist umso wahrscheinlicher, je früher der Krebs festgestellt wird. Daher könnte ein Verfahren, mit dem man zuverlässig und einfach Lungenkrebs im Frühstadium feststellen kann, viele Lungenkrebstodesfälle verhindern. Ein neuer Test, der mit der Untersuchung von Zellmaterial eines Wangenabstrichs auskommt, macht Hoffnung auf eine neue Früherkennungsuntersuchung.

US-amerikanische Forscher der Northwestern University haben eine Methode zur Entdeckung erster Anzeichen von Lungenkrebs in Zellen der Wangenschleimhaut entwickelt. Dazu nutzen sie die sogenannte PWS-Mikroskopie („partial wave spectroscopy“), die auch Strukturen scharf darstellen kann, die nur einige Nanometer groß sind - das sind Millionstel Millimeter. Damit hat die PWS-Mikroskopie eine etwa 25-fach höhere Auflösung als ein normales Mikroskop. Sie kann also auch kleinste Unterschiede zeigen, die unter dem herkömmlichen Mikroskop unsichtbar sind.

Die neue Testmethode macht sich zunutze, dass auch Zellen verändert sein können, die in einiger Entfernung vom Tumor liegen. Beim Lungenkrebs weisen Zellen der Mundschleimhaut kleinste strukturelle Veränderungen auf, so dass im Mund Hinweise auf Lungenkrebs entdeckt werden können. Für die Durchführung des Tests genügt es, mit einem Watteträger von der Innenseite der Wange ein wenig Zellmaterial abzustreifen. Diese Zellen werden dann mittels PWS-Mikroskopie untersucht und mit gesunden Zellen verglichen.

Bisher wurde das Verfahren an 135 Personen erprobt, davon waren 63 Raucher mit Lungenkrebs, 37 Raucher mit chronischer Bronchitis, 13 Raucher ohne chronische Bronchitis und 22 Nichtraucher. Die PWS-Mikroskopie konnte Lungenkrebs in dieser Stichprobe in 80% der Fälle korrekt feststellen, egal wie weit der Krebs fortgeschritten war.

Die Wissenschaftler betonen, dass mit der PWS-Mikroskopie nicht der Tumor selbst untersucht werden muss, um Lungenkrebs nachzuweisen. Das liege
wahrscheinlich daran, dass das Rauchen die gesamten Atemwege verändert und nicht nur das Gebiet, in dem der Lungenkrebs entsteht.

Nun muss sich das Verfahren in großen klinischen Studien bewähren. Wenn sich die Genauigkeit bei vielen Versuchspersonen bestätigt, stünde ein einfach durchführbarer Früherkennungstest zur Verfügung. Mit diesem Test könnten Ärzte herausfinden, ob ein Patient wahrscheinlich an Lungenkrebs erkrankt ist und dann weitere, aufwendige Untersuchungen einleiten, zum Beispiel Computertomographie und Lungenspiegelung.



Quelle:
Optical detection of buccal epithelial nanoarchitectural alterations in patients harboring lung cancer: implications for screening.
Roy HK et al. Cancer Res. 2010 Oct 15;70(20):7748-54. Epub 2010 Oct 5.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20924114

Pressemitteilung der Northwestern Universitiy:
http://www.northwestern.edu/newscenter/s...-detection.html


Pressemitteilung der Northwestern Universitiy:
http://www.northwestern.edu/newscenter/s...-detection.html

(as)

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Quelle:
http://www.lungenkrebs.de/aktuelles/aktuelle_meldungen/