Forum Übersicht - Ängste von A bis Z
#1

Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 23.10.2011 19:03
von Olivia

Bevor ich jetzt zu einem Thema komme, das sich um das Sterben bei Lungenkrebs handelt möchte ich vorweg schreiben. Das ich vielleicht damals keine Angst hatte vor dem Tod, sondern es war die Angst vorhanden . Wie werde ich sterben und so stellte ich mir immer wieder die gleichen Fragen.
Werde ich einen qualvollen Tod erleiden oder werde ich friedvoll im Kreis meiner Familie einschlafen dürfen. Auslöser für meine Fragen waren die Gerüchte von anderen Menschen, die ohne Wissen eine Krebserkrankung immer mit einem Erstickungstod sahen. Manche Menschen redeten auch von einen sogenannten schwarzen Tod und nach ihrer Meinung musste das ein ganz brutales quallvolles Sterben sein von der Lungenkrankheit ( Krebs) sein.
Obwohl ich damals nichts mit einer Krebserkrankung konftrontiert war, wünschte ich mir für meine Zukunft, niemals an einer Krebserkrankung zu erkranken geschweige denn an den schwarzen Tod. Denn schon allein die ganzen Erzählungen von diesen Menschen machten mir Angst an dieser Erkrankung dem schwarzen Tod zu erkranken. Ja dann kam der Tag der Wahrheit, mein Wunsch wurde leider nicht erhört. Als mir meine Ärzte damals mitteilten, das sich der Verdacht bestätigt hat, dass ich einen Bronchialkarzinom im linken oberen Lungenlappen habe und der auch noch bösartig war fielen mir wieder die Worte von diesen Menschen ein, die mir damals schon mehr Angst machten als die Liebe zu meinen Leben. Denn ich hatte Lungenkrebs der im Volksmund als schwarzer Tod gehalten wird. Nach einem Gespräch mit meinen Mann, der mich aufklärte und beruhigen wollte. über diesem schwarzen Tod bei der Lungenkrankheit, wo man ersticken ?. Lebte dieser Gedanke weiter ....., es dauert fast über 1 Jahr, das sich dieser Gedanke in meinen Kopf löste.


Lass dich nicht von dem abbringen, was du unbedingt tun willst. Wenn Liebe und Inspiration vorhanden sind, kann es nicht schief gehen.

Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 25.10.2011 16:33 | nach oben springen

#2

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 26.10.2011 16:02
von Olivia

Warum sich nach einem Jahr mein Gedanke löste nach meiner Diagnosestellung an einen Erstickungstod zu sterben lag nicht etwa daran, dass ich meine OP gut überstanden hatte, Nein daran lag es ganz bestimmt nicht. Wir sollten eigentlich wissen, das ein Tumor nicht von heute auf morgen in der Lunge wächst.Also gab es auch eine Vergangenheit mit meinen Lungentumor, ich lebte mit einem wachsenden Tumor in der Lunge, von dem ich nichts wusste bis zu dem Tag, als die Wahrheit auf den Tisch kam. Und in dieser Zeit als mein Lungentumor wuchs litt ich nicht an Erstickungsanfälle von verschiedene Art, weder kollabierte in irgendwelche Form die Lunge in dieser Zeit als der Tumor seelenruhig wuchs. Ich fühlte mich einfach körperlich gut trotz meinen Schmerzen im linken Schulterblatt extrem zunahmen und sich Flüssigkeitsansammlungen (Wasser) in meinen Knien und Fußfesseln bildeten. Ab und zu kam es noch dazu das mein linker Arm eine Art Schlaffheit aufwies,obwohl ich mich damals in ärztlicher Behandlung befand. Der Grund waren meiner Schulterschmerzen , die mich plagten . Und dann kam es zu einen Tag , dass diese Schulterschmerzen meine Schmerzgrenze erreicht hatte , ich konnte sie an diesen Tag nicht mehr ertragen. Und ging wieder zu meinen HA und bat um eine Schmerzspritze , diese bekam ich auch ,aber was ich dann erlebte, war die Hölle auf Erden. Mein Rücken sah nicht nur Feuerrot aus, sondern er brannte fürchterlich, in meinen linken Schulterblatt tobten die Schmerzen ,die ich noch nicht einmal meinen besten Feind wünschen würde. Natürlich dachte mein Mann als ich ihm meinen Rücken zeigte dass ich wohl eine Allergie haben muss ,gegen dieses Schmerzmedikament. Er fragte mich, was hat er dir denn als Schmerzspritze gegeben. Nach wie immer N .war meine Antwort. Mein Mann sagte nur, das kommt ihm total spanisch vor dass dieses Medikament noch nicht einmal zu einer kleinen Schmerzlinderung führt, und dann noch dieser rote Rücken von mir.Und als mein Mann mit seiner Hand über meines linkes Schulterblatt strich fühlte er eine harte Wölbung in der Mitte meines Schulterblatts. Wie lange hast du diese Wölbung schon? Fragte mein Mann , keine Ahnung das ist doch nur eine Talgdrüse, erwiderte ich. Weißt der X davon?, ja habe ich gesagt, heute als ich bei ihm in der Sprechstunde war, wies ich ihn darauf hin, dass ich dort etwas hartes fühle. X bestätige meine Aussage da er es genauso fühlen konnte , wir du es jetzt fühlst. Und wo bitte hat denn X die Schmerzspritze angesetzt?, hat er sie vielleicht in diese Wölbung gespritzt.? Trotz meinen Schmerzen bin ich etwas laut geworden gegenüber meinen Mann und sagte ihm mit einer aufbrausenden Stimme, meinst du denn, unser Arzt ist so blöd dass er vielleicht noch mit einer Lupe die Mitte dieser Wölbung sucht um dann zielgerecht mir das Schmerzmittel genau dort zu verpassen . Zu deiner Beruhigung und Zufriedenheit ,er spritzte nicht das Schmerzmittel in diese Wölbung, denn diese Gefahr ging er nicht ein. Mein Mann beschloss an diesem Freitagabend , dass wir gemeinsam sofort zu unserem Arzt fahren sollten . Doch ich setzte meinen Willen durch, dass wir nicht an diesem Abend noch zu unserem Arzt fuhren sondern vertröste mein Mann auf den kommenden Montag. Weil ich einfach meine Ruhe wollte …...

Und wäre ich damals an diesen Wochenende verstorben, hätte nur eine Obduktion an meinen Leichnam die Wahrheit an Tageslicht, ein Teil meiner Lungen im Bereich des linken Oberlappen der Lunge war mit einem Tumor befallen und dass ich nicht durch einen Erstickungstod verstorben wäre Denn ich hatte keine Anzeichen für diesen schwarzen fürchterlichen Tod,der aus der Bergmannszeit stammt.
Eine Patientenverfügung war damals noch nicht „IN“ , als ich die Wahrheit ans Tageslicht kam., Meine Angst vor einem Erstickungstod konnte ich erst dann lösen, als mir klar wurde,
das mein Mann meinen Willen bei den Ärzten weiterhin durchgesetzt hätte, wenn es tatsächlich zu Komplikationen vor , während und nach meiner Lungen OP gekommen wäre.
Sicherlich gerät man erst einmal in Panik wenn man diese Diagnose bekommt, aber man sollte sich nicht von anderen Mitmenschen beeinflussen lassen, sondern die Gerüchteküche erst einmal ignorieren und in Ruhe die weiteren Schritte mit seinem Arzt erörtern.
Im Falle einer lebensbedrohlichen Situation oder wenn die Aussichten wirklich sehr schlecht sind, sollte man mit seinem Partner besprechen, wie mein letzter Atemzug von statten geht. Dies muß man dann natürlich schriftlich niederlegen.

Fortsetzung folgt von meinen Ängsten ...


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 26.10.2011 16:18 | nach oben springen

#3

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 01.11.2011 16:25
von Olivia

Zur meiner 1. Röntgenuntersuchung bin ich frohen Mutes ohne einen Gedanken daran zu verlieren,
dass sich mit einem Schlag alles an diesem Tage ändern würde.

Als mir meine Radiologin mitteilte dass auf den Röntgenbildern ein Schatten zu sehen sei und ich mich sofort unter das CT legen sollte, fiel ich aus der realen Welt ins Jenseits der Ohnmacht des Schweigen.

Einerseits kämpfte ich gegen meine Tränen an und gleichzeitig kämpfte ich gegen die Wahrheit.
Denn ich lehnte diese CT Untersuchung ohne Erklärung einfach ab. Nein ich wollte nicht wissen, ob dieser Schatten eine Größe von xyz hat. Ich hatte nur noch ein Ziel vor meinen Augen, ich musste ja irgendwie noch nachhause kommen. Und außerdem war ja noch die Verabredung mit meiner Freundin an diesen Tag angesagt.
Heute kann ich mit einem ruhigen Gewissen von mir behaupten, in meiner Angst sah ich nur noch den Weg der Verdrängung. Ich musste diese Befund verdrängen um nicht Gefahr zu laufen,andere Verkehrsteilnehmer in eine gefährliche Situation zu bringen die vielleicht durch meine Nichtverdrängung entstanden wäre.
Zuhause angekommen wartete schon meine Freundin in ihrem Auto. Als ich aus dem Auto stieg kam sie schon auf mich zugelaufen und legte mir einen schönen Spruch in mein Ohr. Ich grinste und sagte Nun bin ich ja da also lass uns herein gehen und ich mache uns einen Kaffee. Meine Freundin sah wie nervös ich wirkte. Sie fragte. Was ist los hat es etwas mit deiner Röntgenuntersuchung zu tun. Ja und Nein erwiderte ich zurück. Ich mag meine Freundin sehr, obwohl wir beide uns wirklich alles erzählen können . Doch zu diesem Zeitpunkt war ich nicht bereit mit ihr über die Wahrheit zu sprechen.Denn ich hatte eine Angst sie wegen meiner Krankheit verlieren zu können. Also verdrängte ich hier auch wieder die Wahrheit. Ich bat Sie lieber zu gehen,
und suchte eine Ausrede, ich bin jetzt einfach nur zu müde. Komm lass uns ein anderes mal darüber reden.

Diese Art Verdrängen lebte ich bis zu dem Tag aus, an dem ich die Klinik nach meiner Lungen-OP wieder verlassen hatte. Erst danach wurde mir klar, dass ich eine sehr schwere Erkrankung vorerst überstanden hatte. Nachher versuchte ich durch Internetrecherchen und Foren mehr über meine Erkrankung zu erfahren. Ich brauchte eine sehr lange Zeit, bis ich für mich persönlich realisierte, wie und in welcher Form ich mit Angst umgehen kann.

Fortsetzung folgt


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 01.11.2011 16:28 | nach oben springen

#4

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 05.12.2011 18:42
von Olivia

Was ist eigentlich Angst !

Angst ist doch eigentlich nichts anderes, wenn man aus seiner eigenen Traumwelt heraus gerissen wird.
Nichts anderes bescherte mir meine Lungenkrebserkrankung. Sie riss mich in eine Welt die ich gar nicht erleben wollte. Fremd und voller Befürchtungen vor meiner Zukunft was mein zukünftiges Leben hieß, musste ich diese LK Erkrankung von nun an annehmen. Nein ich konnte mich nicht gegen diese Krankheit wehren und konnte nur eins tun, solange wie möglich meine Krankheit zu verdrängen.
Und diese Verdrängung tat mir mehr als gut, in der Zeit, wo alle diagnostischen Untersuchungen liefen. Auch das Schweigen gefiel mir in seiner Art und Weise bei meiner LK Erkrankung bis zu diesem Tag, wo ich das Schweigen eintauschte gegen die Wahrheit. Das höchste Gut was ich einmal geschenkt bekam war meine Gesundheit, bisher kannte ich diese Wertschätzung von meinen eigenen Leben nicht wirklich. In meiner eigenen Lebensgefahr lernte ich das Schweigen , niemand außer meinen Mann sollte von der Niederlage meines Leben hören. Mein Wille zu schweigen war stärker, als meine Gefühle gegenüber meiner Freundin. Meine Verdrängung war stärker nach dem Leben als nach der Gefahr.

Und wenn ich diese zwei Eigenschaften zusammen nehme, entsteht tatsächlich eine Stärke, die ich während meiner Angst hatte.
Und dass ich diese Stärke trotz allen noch erleben durfte, bei meiner LK Erkrankung, durfte ich erst viel später als glückliche Fügung erfahren.

Fortsetzung folgt ….


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 09.12.2011 12:17 | nach oben springen

#5

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 09.12.2011 12:16
von Olivia

Angst und Selbsthilfe

Diese glückliche Fügung der Stärke , war nichts anders als eine sofortige Maßnahme der eigenen Selbsthilfe , die ich nach außen hin anwenden musste um mein Gefühlschaos für mich ganz alleine erst einmal bewältigen zu können. Ich tendierte auch nicht in meinen Gefühlschaos dazu, mir Vorwürfe und ein schlechtes Gewissen einzureden, dass ich selber daran Schuld sei, am Versagen meiner Gesundheit. Ich wollte diese Leere der Gefühle nicht besitzen, ja ich wehrte mich auch gegen dieses Gefühl. Und das mit einem guten Recht, denn ab da wären alle Befürchtungen eingetreten die mir noch fremd waren .

Den Kampf gegen meine unterdrückten Gefühle fand nun ein Ende. Indem ich noch mehr meinen Herzen folgte als ich für mich ganz alleine war, Tränen über Tränen überflossen mein Gesicht und jede Träne die ich weinte trug ihren eigenen Namen.
Fortsetzung folgt ....





Und Menschen die bei dieser Krankheit nach Recht und Unrecht fragen.......?


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 10.12.2011 05:17 | nach oben springen

#6

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 10.01.2012 08:24
von Olivia

Nein, meine Tränen die ich damals weinte waren nicht meinen zukünftigem Leben bestimmt.
Ich war auf der Suche nach Hilfe aus den traurigen Tagen meines Lebens. Ich wollte damals die Zeit aus der Vergangenheit wieder aufrecht leben lassen wo ich dachte man könnte diese Zeit mit meiner heutigen Tagessituation anpassen. Doch umso mehr ich mich diesen Tagen hingab spürte ich, wie mein ganzer Körper an fing von Kopf bis Fuß zu zittern . Noch viel schlimmer war für mich das meine Hände mehr einen nassen Waschlappen an diesem Tag glich. Es war das Zeichen meiner Angst , denn feuchte Hände bekam ich meisten wenn ich eine Bedrohung in meinen Leben sah, die ich nicht immer gleich bewältigen konnte. Und bewältigen konnte ich nicht mehr diesem Schatten, der sich nun in meiner Lunge befand, er war da und ich musste etwas tun das ich zumindest ein Teil der Wahrheit von diesem Schatten erfuhr. Und dies begriff ich unter meinen Tränen. Ich war nun bereit
für meine 1.Thorax- CT Untersuchung.

Was von diesem ersten Tag von meiner Angst zurück blieb und das über Jahre hinweg nach meiner Lungen OP wenn mein Nachsorge anstand der unsichere Gang in meinen Beinen und meine schwitzende Hände und die Ohnmacht des Schweigens Denn ich lebte damals immer in der Befürchtung das der Lungenkrebs immer wieder zurück kehren könnte in mein Leben.

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Das Ergebnis meiner 1. Thorax- CT Untersuchung war für mich noch viel schlimmer, denn als ich die Größe von den Schatten und der Verdacht aus gesprochen wurde, dass es sich vielleicht um ein Bronchialkarzinom handelte könnte.Und das die Ränder von den angrenzenden Bauchorgane frei waren . Schöpfte ich trotz meiner Angst die Kraft ,die ich damals mehr brauchte um als das zu Wissen was nicht bestimmt war bei meiner Krankheit.
Denn ich spürte das erste mal in meinen meinen Leben ,wie sich der Boden unter mir öffnete
und ich Schrittweise in den Boden versank .


Fortsetzung folgt


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 12.01.2012 06:50 | nach oben springen

#7

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 12.01.2012 09:44
von Olivia

Diese Kraft die ich in mir spürte war nichts anders, dass ich mich in Gedanken so fest an die Größe dieses Lungenschatten klammerte und nur den einen Wunsch hatte. Dass die Größe von diesem Schatten nicht exploitieren darf und sich weiter in meinen Körper ausbreitet.
Denn die Nebenwirkung von diesem Schatten wurden immer schlimmer. Nicht nur die Schmerzen in meiner linken Schulterblatt wurden unerträglich für mich. Es bahnte sich eine neue Nebenwirkung an, meine Knie fingen an zu schmerzen und meine Fußfesseln glichen eher zur Elefantenfüße hin.
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Der Schutz der eigenen Kraft
Zwar nahm sie mir nicht die Angst doch Sie begleitet mich ab diesem Tag bis zu dem Tag als meine Nachsorge wieder anstand im August 2004. Nein diese unerträglich Ruhe in dem Wartezimmer! Wo nur die Angst zur Gast war, wollte ich nicht mehr sehen und spüren. Und so beschloss ich nach draußen zugehen um das wahr zunehmen was Glück auf dieser Erde heißt: Leben

Ich bin davon überzeugt das jeder diese Kraft mit auf seinen Weg bekommt. Nur wie jeder
mit dieser Kraft umgeht liegt nicht in meinen menschlichen Ermessen, es liegt an der Charakterstärke jeden Mitbetroffene ,ob er Sie bekämpft oder zulässt

Fortsetzung folgt


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 16.01.2012 08:25 | nach oben springen

#8

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 21.01.2012 09:47
von Olivia

Nach meiner Thorax CT Untersuchung erfolgte1 Tag später ein Knochenszintigramm und 2 Tage später hatte ich mein Termin für die PET Untersuchung.
Bei beiden Untersuchungen fühlte ich mich wie ein ferngesteuerter Roboter der nur mit seinen Augen das aufnahm was er sehen und hören wollte. Alles andere war mir zu diesem Zeitpunkt egal
Ein Grund der Freude sah ich damals auch nicht bei diesen beiden Untersuchung. Über was sollte ich mich freuen ? Das beide Untersuchungen negative Befunde ergaben. Ich wollte diese Freude nicht aufnehmen in die Stille meiner leeren Welt in der ich mich damals befand.Ja ich wollte weiterhin wie ein ferngesteuerter Roboter funktionieren denn in dieser Position fühlte ich mich wohl.
Nur meine Schmerzen an der linken Schulter und meine schmerzende Füße gaben mir noch das Gefühl das ich Lebe . Alles andere war in mir verloren gegangen selbst mein Zeitgefühl ließ mich in Stich.

Ja ich fand damals auch den Mut in der Postion des ferngesteuerten Roboterkörper. Allen meinen engsten (außer meinen Mann er wußte es von Anfang an) Familienangehörigen, Freunden und Bekannten ihnen von diesem Verdacht auf ein Bronchialkarzinom zu berichten.
Aber dieser Mut war mit einer Kälte überströmt , dass ich selber wieder diese Verlustangst in mir spürte. Bei der Überbringung dieser Botschaft kamen ganz schnelle stolpernde Worte aus meinen Mund und meine Hände und Beine zitterten noch viel schlimmer. Selbst diese Kraft spürte ich nicht mehr ,wo ich noch einige Tage vorher heraus schöpfte das dieser Schatten nicht exportieren darf.
Wer sollte dafür Verständnis haben wohl kein Mensch dieser Welt, der es nicht am eigenen Leib nicht erfahren hat!
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Traurig finde ich dass einige Mitbetroffene ihre Ängste als Monster bezeichnen.
Monster sind unendlich und ach(t) diese Mitbetroffene glauben daran das es ein Leben
ohne Monster gibt . Ja es gibt ein Leben ohne Ängste aber dazu müsste erst das Monster an Mensch sterben.
Wer sich als Monster bei dieser Krankheit abstempelt hat für mich persönlich schon alles innerlich abgelehnt.
Es sei denn diese Mitbetroffene errinnern sich noch einmal das Sie endlich(e)Menschen sind und keine Monster


Fortsetzung folgt....


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 21.03.2012 05:22 | nach oben springen

#9

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 23.01.2012 17:34
von Jowil | 604 Beiträge

Die Angst,ich hatte die Krebs -OP und die beidseitige Lungenembolie. Die Angst ist eigentlich nie ganz weg. Sie ist ein dunkler
Schatten ,der als ständiger Begleiter hinter einem schwebt. Manchmal kommt er alleine,manchmal bringt er weitere Schatten
mit sich . Das gemeine ist,dass diese Schatten immer abends näher kommen. Ich schreie dann, also kommt näher,macht was ihr wollt,
aber verschwindet. Und sie weichen.Und meist falle ich danach in einen tiefen Schlaf und mit dem Morgenlicht verschwinden dann die Schatten.
Aber ganz weit,weit entfernt liegen sie dann an der Kette,bis,bis ich ihnen wieder eine Chance gebe.


Mach nur einen Plan,sei ein großes Licht,
Mach noch einen anderen dann, gehen tun sie beide nicht.
Packt dich dann die Wut und packt dich der Zweifel,
Dann spring doch im Kreis und schrei wie der Teufel.



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#10

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 24.01.2012 14:22
von Olivia

"Wer richtig liebt, der findet sich selbst. Die Meisten aber lieben, um sich zu verlieren."

Hermann Hesse
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Wenn ich merke, dass ich nicht mehr richtig wütend sein kann,
nicht mehr richtig Angst kriegen kann,
nicht mehr richtig hoffen kann...
Dann werde ich richtig wütend,
dann kriege ich richtig Angst
... und dann hoffe ich wieder."


Jowil,das ist meine Antwort zu deinem Posting.

LG Olivia


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 26.03.2012 12:42 | nach oben springen

#11

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 26.03.2012 12:41
von Olivia

Ich bin im Prinzip nicht anders geworden durch meiner LK Krankheit außer dass ich nachdenklicher und vielleicht noch ängstlicher geworden bin in meiner Person. Eine Gute und eine schlechte Eigenschaft , gebe ich hier von mir preis.Und erstaunlicherweise leben , diese beiden Eigenschaften in einer gefestigten Harmonie zusammen. Und dies strahle ich tatsächlich auch im meinen äußeren Wesen mit meinen Augen aus. Aber wenn diese Harmonie gestört wird von dritten Personen dann kommt es zu einem Crash an Emotionen. Und trotz meiner Krankheit bin ich der Mensch geblieben der ich schon vor meiner Krankheit war. Ich bin der Typ Mensch, der grundsätzlich erst die Angst der Ablehnung den Vortritt lasse in meinen Leben .Sollte ich diese besondere Gabe bei meiner LK Erkrankung bekämpfen in dem ich Sie mit einer guten Portion Optimismus übersähe. Und schließe mich den Worten an: Alles wird wieder gut. Nein ich täusche mich doch nicht selbst und bleibe an diesen Worten kleben. Wie es die Allgemeinheit der Menschen tut. So weit ging meine Krankheit doch nicht mit mir , dass ich anderen etwas vortäuschen muss um Anerkennung zu bekommen während meiner LK Krankheit. Ich blieb mir treu während und nach meiner Krankheit . Auch wenn ich grundsätzlich alles in diesem Moment ablehne wo ich das Gefühl bekomme dass ich es nicht schaffen werde mein Leben wieder zu organisieren , das es wieder in einer normalen Zustand kommt . Aber was ist eigentlich ein normaler Zustand von einem Tag im Leben . Unangenehme Dinge die uns keine Freude bereiten verschieben wir doch alle lieber auf morgen oder man fügt sich diesen unangenehmen Dingen und nimmt sie an und bearbeitet Sie gleich am besten am frühen Morgen um den restlichen Tag frei zu halten, um mit den Dingen zu verbringen die uns Freude machen. Und dadurch verändert sich nicht nur die Laune, sondern man fühlt sich nicht nur erleichtert in dieser Position sondern man kann sich selber nicht verstehen warum man diese unangenehme Aufgabe nicht gleich erledigt hat.
Und nicht anders ging es zu bei meiner Krankheit ich verpasste meiner LK Erkrankung die Farbe schwarz. Und komischer Weise liebe ich die Farbe schwarz und trage Sie mehr als gern. Auch in unserem Wohnstil sind dunkle Farben von mir bevorzugt Zwar frische ich diese Dunkle Farben immer wieder mal mit anderen farbigen Akzenten und frischen Blumen auf..Doch die Grundregel meines Wohnstil bleibe ich treu.Und im Garten vor und hinter dem Haus ,den schmücke ich so aus im Frühjahr und im Sommer das man so neugierig wird wer sich dahinter verbringt der sein Haus mit soviel Liebe an Blumen herrichtet und sich der Fassade des Hauses anpasst. Manche möchten mich sehr gerne kopieren doch ihnen gelingt es meist nicht , denn meinen Geschmack und meinen Wohnstil musste ich nicht kopieren , den hatte ich schon länger doch mit dem Einzug in das Haus meines heutigen Mann nahm ich alle Konsequenzen auf mich ob es meinen Mann gefiel oder nicht.Und wenn ich ins Schwarze treffen werde mit meiner Aktion bei meinen Mann dann wäre es mir auch noch egal gewesen. Dann hätte er meine Liebe niemals verdient die ich im damals zeigte dass ich nun bereit war unter dem Segen dieses Haus zu leben Aber ich wurde belohnt von ihm zwar nicht gleich aber mit der Zeit ließ er mich gewähren so wie ich wollte.
Ja ich bin und bleibt für immer der Mensch zu den ich geboren wurde ich kann diese Gabe die ich in meine Wiege gelegt bekommen habe niemals ablegen ich bin ein Pessimist mit Laib und Seele und trotzdem liebe ich das Leben. Und das alles scheiße ist mit einer Lungenkrebs Krankheit zu leben das stimmt weiß Gott nicht.Es liegt tatsächlich an einem Selbst aus welcher Position man dieser Krankheit sieht, um das einzuordnen kostet mehr Kraft und Energie als man sich vorstellen kann. Sich den eigenen Herausforderungen zu stellen der sich unter einen Deckmantel in der Angst verbirgt. Und viele meiner lieben Mitbetroffene und Angehörige lehnen es grundsätzlich ab sich der einen Macht zustellen . Aber wer gibt schon gern zu das er eine Tiefe Abneigung und Ablehnung des eigenen Körper empfindet als Betroffene einer Lungenkrebserkrankung. Nein diese Einstellung hat nicht jeder meiner Mitbetroffene und Angehöriger. Es sind ganz wenige Mitbetroffene und Angehörige die ihr eigenes Geheimnis kennen . Sie wissen auch dass eine LK Erkrankung keine Grenzen kennt, sie richten sich danach ein .Sie nehmen an und können in anderem Moment auch wieder losen lassen von ihrer Krankheit und sich dem Dingen widmen die ihnen wichtig sind im Leben. Denn ohne Freude geht selbst der schwerste Schmerz nicht verloren aber die Freude an einem ruhigen Tag zu erleben ohne das eine Untersuchung statt fand war für mich ein Tag der Freude.
Oder lehnte ich diesen Tag in meiner Gedankenwelt auch ab. Nein ich konnte diesen Tag nicht in meiner Gedankenwelt ablegen. Denn die Menschen die in meiner nahen Umfeld lebten brachten mir an diesem Tag eine besondere Belohnung auch wenn es die unmöglichsten Dinge waren worüber wir lachten. Auch ein Ab lästern gehörte dazu in diesen Fitnessprogramm des Wohlfühlen und wer mich wirklich persönlich kennt der Weiß selbst von mir dass ich herrlich über mich selber lästern kann und herzhaft darüber lachen kann über mein unvernünftiges Verhalten nicht nur während meiner Krankheit.

Meine Krönung lag noch vor mir um den Eisberg zum schmelzen zubringen.

>>>>>>>>>>>>>Später davon mehr ..............................


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 31.03.2012 16:28 | nach oben springen

#12

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 02.04.2012 11:07
von Olivia

Natürlich brachte ich nicht gleich den gesamten Eisberg der Ängste zum Schmelzen.

Stabil war das Zauberwort ,dieses Wort hörte ich zum aller ersten mal von einen Arzt bei dem Gespräch als es um die Vorbereitung meiner anstehenden Bronchoskopie ging.
Dieses Wort nahm ich mir so zu Herzen und gewann damit wieder das Vertrauen in meinen Körper und vielen anderen zurück. Und hier konnte ich auch das erste mal
nach einem Arztgespräch wieder etwas Freude empfinden. Hört sich zwar Sau blöd an, aber so war es eben mal. Ich habe mich gefreut darüber, dass mir ein Klinikaufenthalt für den Eingriff der Bronchoskopie erspart blieb, Dank meines stabilen allgemeinen Zustandes mit diesen Unbekannten in meiner Lunge.

Stabil waren ab sofort auch meine Gedanken in dem ich mich wieder der Inspiration des Lebens hingab.
Nein ich hatte keine Angst mehr vor diesem Eingriff, der Bronchoskopie. Denn meine größte Befürchtung vor diesem Gespräch war ,dass ich für einige Tage im KH verbringen musste und ich den äußerlichen Verletzungen dieser Krankheit ausgesetzt war.


Diese Kraft und Energie der Angst wollte ich nicht besitzen während meiner Krankheit, mir von anderen Patienten das anhören zu müssen, wie sie ihre eigene Beurteilung und Einschätzung über eine LK Erkrankung, Therapien und von den Ärzten preis geben.

Diese Kraft und Energie neigt eher zu einem Selbstzerstörungsprozess.

Denn ich bin heute genauso noch der Meinung. Es war gut, dass sich diese Kraft und Energie nicht meiner annahm . Nur so konnte ich tatsächlich sehen und fühlen, das sich ein stabiler Gedanke auch nach einer kurzzeit Narkose wirklich in die Tat umsetzen kann.

Heute sage ich dazu, es war ein unvernünftiges Verhalten von mir, dass ich nach dem Eingriff
meiner Bronchoskopie, mich nicht an die Regeln der Risiken hielt, trotz den Warnungen meines Arztes. Vor diesem Eingriff fühlte ich mich wirklich gut und komischer Weise nahm ich nach Beendigung der Bronchoskopie wieder die Haltung eines ferngesteuerten Roboters an. Und tat genau das was mir der Arzt noch vor wenigen Sekunden verboten hatte. Ich sollte nur in meine Stiefel schlüpfen ….. Nur diesen Wort schenkte ich keine Aufmerksamkeit mehr. Zwar bekam ich einen schönen Rüffel von diesem Arzt zu hören, als ich meinen Reißverschluss von meinen Stiefel schließen wollte.
Aber diesen Rüffel sagte mir überhaupt nichts bis dieser Arzt zu meinen Mann sagte Passen Sie
auf Sie auf dass Sie keine weiteren gefährliche Experimente mit sich macht , da Sie ein Experiment schon mit Glanzleistung vollbracht hat in meiner Gegenwart..

Die Freude dass ich diesen Eingriff ohne Angst überstanden hatte löste ganz einfach bei mir diese Haltung eines ferngesteuerten Roboters aus.


Später mehr davon


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 02.04.2012 20:29 | nach oben springen

#13

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 17.04.2012 09:06
von Olivia

Das mein Nervenkostüm nicht mehr das Beste war spürte ich in der Woche als ich auf das Ergebnis der Bronchoskopie warten musste. Um ganz ehrlich zu sein, war diese 1 Woche die schlimmste, auf das zu Warten was man Hoffnung bei einer LK Erkrankung nennt.
Da ich der Meinung bin, das man nicht die Angst mit Hoffnung verknüpfen kann, stellte sich immer wieder bei mir die ängstliche Frage: Wer wird der stärkere sein bei meiner Krankheit, dieser Tumor der mir immer mehr Schmerzen bereitet oder mein Körper? Auch bin ich der Meinung, das man seine eigenen Ängste nicht mit anderen Mitbetroffene vergleichen kann und darf. Zwar sind die äußerliche Umrisse der Angst auf das Warten auf einen Befund gleich doch der innere Kern dieser Umrisse der Angst sind in meinen Augen bei jeden Mitbetroffene anders.
Nein , ich unterstand auch nicht diesem Zwang , dass ich meine Krankheit besiegen muss um gewisse Freiheiten als Beigabe während meiner LK Zeit von meinen Leben zu erhalten.

Die einzige Freiheit , die wir geschenkt bekommen ist unserer Leben. Und dieses Geschenk sollte man auch nicht zertrümmern indem man sich eine Zwangsjacke anzieht und beginnt gegen diese Krankheit zu kämpfen..

Diesen innerlichen Druck, diese Zwangsjacke, wollte ich mir damals nicht anziehen. Nein dieses Stark sein ist die größte Schwäche die ein Mensch haben kann.
Auch wenn mein Ergebnis von meiner Bronchoskopie bösartig ausfiel, blieb weiterhin für mich alles offen .

Bei dem Gespräch mit meinen Pneumologen, der mir die Hiobsbotschaft überbrachte, das man bösartiges Gewebe bei der Bronchoskopie fand, zeigte ich keine Interesse mehr an diesem Tumor.
Denn ich hatte nur noch einen Wunsch , ich wünschte mir Zeit zum Leben.
Und diese Zeit nahm ich mir Tag für Tag …....

Heute weiss ich, das mein Unterbewusstsein meine LK Erkrankung schon lange angenommen hatte. Nur wehren konnte sich mein Unterbewusstsein nicht gegen meine Gedankenwelt die nur aus Angst bestand.
Mit der Wahrheit zu leben dass dieser Schatten bösartig war, fiel mir jedenfalls leichter, als immer wieder hören zu müssen, wie in den vergangenen Wochen während der Untersuchungsphase: Es besteht der Verdacht auf ein Bronchialkarzinom !

Traurig finde ich es persönlich, dass bei vielen Selbsthilfe Foren immer wieder der Tumortyp und das gesamte Staging an der wichtigste Stelle steht.
Und das macht mir Angst als Betroffene meiner LK Erkrankung, denn die meisten Ängste werden bei einer LK Erkrankung nicht von den Ärzten verbreitet, sondern von den Menschen, die dieser Macht der Angst bei LK nicht widerstehen gönnen und deshalb verbreiteten Sie mit ihrem medizinischen Wissen der Befunde mehr Angst auf ihre Mitbetroffenen als es tatsächlich nötig ist.


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Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 18.04.2012 06:38 | nach oben springen

#14

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 23.07.2012 09:27
von Olivia

Eine gewisse Stärke an Energie behielt ich trotz meiner Angst, nachdem man mir die Wahrheit mit geteilt hatte.
Zwar löste das Bronchoskopie Ergebnis bei mir ein Gefühl der Verletzung frei und dieses Gefühl setzte ich in meiner Gedankenwelt um. Ich empfand dermaßen so einen Ekel als man mir mitteilte, das mir noch eine andere Untersuchungsmethode bevorstehen sollte. Diese Untersuchungsmethode sollte angeblicher noch mehr aussagekräftiger sein über den Tumor in meiner Lunge als diese Untersuchung der Bronchoskopie.
Zwar brachte ich den Mut auf mich diesem Aufklärungsgespräch der Biopsie zustellen doch während dieser Aufklärung über diese Untersuchungsmethode überfielen mich nicht nur ein Gefühl der Ablehnung
sondern mir erschien diese Methode in meiner Vorstellungskraft meiner negativen Gedankenwelt mehr als qualvoll.
Am liebsten wäre ich damals mitten in diesem Gespräch aufgesprungen doch dazu fehlte mir der Mut in der Gegenwart vor diesem Ärzteteam aus der Thoraxchirurgie/Uniklinik aufzustehen und einfach nur davon zulaufen.

Zwar bemühten sich damals die Ärzte mir die Angst zunehmen vor dieser Biopsie, doch leider gelang es ihnen nicht.
Um so mehr Sie von dieser CT gesteuerten Feinnadelbiopsie(die natürlich unter einerVollnarkose statt findet sollte und mit einem stationären Klinkaufenthalt verbunden war) sprachen wurde mein innerlicher Ekel der mit einem qualvolles Leiden mit meinen Körper verbunden war von diesen Ärzten in meiner negativen Gedankenwelt immer mehr verstärkt.

Und so traf ich während diesem Gespräch eine innerliche Entscheidung . Ich werde es nicht zulassen, dass ich mich nicht weiterhin qäulen lassen will.
Egal wie meine Krankheit zu Ende gehen wird.
Das ich mit meiner innerlichen Entscheidung die ich getroffen hatte nicht alleine war, erfuhr ich erst nach diesem Gespräch.

Ob ich meine Entscheidung aus meiner Angst heraus tat .Spielte damals für mich keine Rolle mehr , die Hauptsache war nur
das mein Körper und derTumor nicht zerstört werden sollte.

Fortsetzung folgt wenn ich wieder einmal Lust und Laune dazu habe ,bis dahin alles Liebe und Gute.


Allen noch einen schönen Tag und geniesst den Sommer , den wir angeblich diese Woche erleben dürfen.


LG
Olivia


Lass dich nicht von dem abbringen, was du unbedingt tun willst. Wenn Liebe und Inspiration vorhanden sind, kann es nicht schief gehen.

Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 22.11.2012 05:46 | nach oben springen

#15

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 29.11.2012 07:46
von Olivia

Wenn ich heute schreibe, dass die Angst eine Laune von vielen Menschen ist.
Dann ist es meine Einstellung und nicht die eines anderen Menschen.
Wichtig ist doch das jeder LK Betroffene ein Recht eine zweite Chance wahrzunehmen um etwas zu erreichen was in der Zeit der ganzen unteren Untersuchungsphase uns genommen wurden wird.
Wir selber werden unzufrieden mit dem was wir fühlen und denken und dennoch besteht die Gefahr, das wir ständig auf der Suche nach einem Schuldigen sind bei dieser LK Erkrankung.
Solange wir wie kein Endergebnis sehen bei dieser Krankheit leben wir täglich in der Angst , das wir unser Leben verlieren werden an dieser Krankheit.

Zuversicht hatte ich ja wohl nicht während diesem Gespräch der Biopsie erreichen können,
da meine verletzten Gefühle von mir etwas anders sagten als ich erwartet hatte .
Und doch erkannte ich selbst eine Chance als ich die unerwartet Meinung hörte , die mein Mann mir nach diesem Gespräch der Biopsie mitteilte. Im Gegensatz zu mir empfand er dieses Gespräch mehr als hilfreich. Denn ihn konnten die Ärzte nicht davon überzeugen dass diese Untersuchungsmethode einer Biopsie eine sinnvolle Untersuchung sein sollte. Warum auch denn für ihn standen die Faktoren meines Tumor fest. Denn laut Bronchoskopie Ergebnis waren ja bereits
bösartige Krebszellen namens Plattenepithel gefunden wurden die sich im einem Stadium befanden,
das ihm mehr als gefährlich erschien.
Und warum sollte er dann diese Untersuchung bei mir zulassen, wenn er diese Gefahr sah.

Und Angst machte er mir auch nicht mit seiner Gefahr die er sah bei dieser Biopsie.
Er wählte dafür Worte aus die mich mehr als zufriedener machten. Das erste mal fühlte ich mich
tatsächlich verstanden von meinen Mann und gab noch im gleichen Moment mein OK, dass ich bereit war mich einem anderen Arzt und Gespräch zustellen.

Voller Zuversicht und ohne Angst bin ich dann 3 Tage später in die Thorax- Klinik HD mit meinen Mann gefahren.

Doch die Angst kam viel schneller zurück als ich Sie erwartet hatte. Wieder einmal hatte ich das Gefühl , das ich weglaufen wollte und doch ließ ich mich wieder von dem anderen Gefühl inspirieren doch das aufzubringen was für mich mehr als wichtig sei. Wie durch eine Nebelwand lief ich durch die Klinik bis wir von der Ambulanz das Wartezimmer erreicht hatten. Und als ich in das Wartezimmer betrat kam in mir das hoch, was niemand wohl verhindern kann auf dieser Welt.
Wieder erlebte ich einen Schockzustand in diesem Wartezimmer und nahm wieder diese Angst in mir auf . Als wolle Sie mir sagen , diese Luft in diesem Wartezimmer ist zum ersticken, denn hier reagiere ich und nicht das Leben!?


Fortsetzung folgt

Bis dahin wünsche ich Euch allen eine besinnliche Vor und Adventszeit


Lass dich nicht von dem abbringen, was du unbedingt tun willst. Wenn Liebe und Inspiration vorhanden sind, kann es nicht schief gehen.

Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 29.11.2012 11:16 | nach oben springen

#16

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 03.12.2012 11:18
von Olivia

Gelassen ließ ich mich auf diese Traurigkeit ein, die sich unter den Decknamen der Angst versteckt hatte.
Es fiel mir nicht schwer diese Angst mit den anderen fremden Menschen zuteilen, die genauso dort still und schweigend saßen.
Doch diese Angst der Traurigkeit nahm ich diesmal ganz anders wahr, ja ich versuchte eine Nähe zu-finden bei diesem fremden Menschen . Und dazu benutzte ich meine Augen und ließ Sie kreisen in diesem Wartezimmer.
Die Mehrheit dieser wartenden fremden Menschen bewegten sich am Abgrund ihrer Ängste ,
Denn ihre Blicke waren mehr dem Boden unteren Füßen gewidmet als Sie das zur Kenntnis nehmen konnten, das ein Fremder diesen Raum betrat. Diese fremden Menschen bekamen, das von mir geschenkt was ich in diesem Moment nur geben konnte. Mein Mitgefühl für ihre Ängste und meine stille Zuneigung für ihre Hoffnung. Ob ihr Termin gut ausgehen wird ...!
Und der geringe Anteil der anderen wartenden fremden Menschen machten das Gleiche wie ich es tat.
Und als sich unsere Augen in der Mitte trafen mussten wie gemeinsam feststellen, das ein zaghaftes Lächeln und ein stiller Gruß mehr hinterlässt als tausend Worte ….
Und dieser kleiner Lichtblick von Geste ließ mich spüren, das ich nicht alleine war mit meiner Traurigkeit, die in diesem Raum herrschte.

Obwohl wir fremd mit einander waren nutzten wir gemeinsam diese Ruhe der Stille in diesem Wartezimmer aus.
Um vor den anderen zu schweigend was uns bewegte in unserer gemeinsamen Traurigkeit.

Auch dieses musste ich an mir selber feststellen , das ich tatsächlich mit offene Augen eingeschlafen bin für einen kurzen Moment, denn ich überhörte meinen Namen als mich der Arzt aufrief. Erst als mein Mann zu mir sagte. Olivia wache auf wir müssen gehen erschrak ich so
und fragte ihn Warum störst du mich ….

Etwas Gedankenlos verließ ich dieses Wartezimmer und vergaß doch nicht all diese fremden Menschen . Ich wollte mich noch einmal mit einem schweigend Gruß bei ihnen bedanken.
Einige schliefen genauso wie ich es tat , Sie schliefen mit offenen Augen vor sich hin und bemerkten mich nicht beim hinausgehen. Und der andere Rest der fremden Menschen klammerten sich weiter fest in ihrer Haltung wie ich Sie beim eintreten diesem Wartezimmer sah.
Es mögen vielleicht neue fremde Menschen in diesem Wartezimmer dazu gekommen sein in der Zeit als ich schlief. Doch diese kann ich nicht mit einer Gewissheit sagen, denn ich sah das Gesicht dieser Menschen nicht.

Und trotzdem konnte ich mich bei diesem fremden Menschen bedanken auch wenn ich für einen Moment Gedankenlos war. Denn mein Wunsch sollte auch ihrer Sein und so trug ich all diese Menschen in meinen Herzen mit und übergab nicht mein Mitleid an Sie weiter , sondern mein Mitgefühl für ihre und meine Wünsche.

Und wer trägt die Sehnsucht nicht in seinen Herzen mit ,das all seine Ängste mal in Richtung
seiner eigene Wünsche gehen sollten.

Es ist in meinen Augen mehr als sehr schwer seinen Körper mit dieser Krankheit wirklich zu lieben und ihn zu respektieren und akzeptieren, wie er sich bei dieser Krankheit gibt.
Viele LK Betroffene und Angehörige glauben daran , das es nur eine Stärke gibt bei dieser Krankheit. Doch diese Stärke kennt keine Grenzen man überfordert sich selber und verliert dadurch die Normalität des Gleichgewicht seines eigenen Körpers und Geist.


Lass dich nicht von dem abbringen, was du unbedingt tun willst. Wenn Liebe und Inspiration vorhanden sind, kann es nicht schief gehen.

Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 03.12.2012 12:54 | nach oben springen

#17

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 12.12.2012 07:13
von Olivia

Diese fremden Menschen , bewegten etwas in mir ohne das Sie davon wussten.
Verantwortung und Vertrauen .

Und das fand ich tatsächlich wieder in der Angst meiner Traurigkeit , denn ich änderte meine Ansichtweise über mein Leben mit meiner LK Erkrankung. Egal war es mir nicht mehr , mit dem Leben was mich so anekelte in meiner Gedankenwelt. Nur für andere Stark zu sein und mich hinter meinen Ängsten zu verstecken, das wollte ich nicht mehr.
Warum darf ich nicht mal schwach werden und mir selber meine Grenzen zu setzen mit meiner LK Erkrankung. Ja wie gerne, möchte ich wieder das Geborgen in mir finden, wo ich einmal so stolz auf mich war.

Und noch bei diesem Gespräch mit diesem Arzt spürte ich etwas in mir was mir tatsächlich verloren ging seit meiner LK Erkrankung.
Auf einmal hatte ich das Gefühl, dass ich der Angst widerstehen konnte in diesem Gespräch.
Auch die Begleiterscheinung meiner Angst waren auf einmal nicht mehr zu spüren.

Das erste mal spürte ich einen Frieden in mir. Und dieser Frieden gab mir die Kraft.
Endlich das tun zu wollen was richtig ist bei meiner LK Erkrankung. Obwohl ich nicht gleich ein OK bekam, das bei mir keine Biopsie statt finden würde,kam keine Spur der Enttäuschung in mir hoch bei diesem Gespräch. Sondern es traf das ein was ich verloren hatte. Verständnis , Verantwortung und Vertrauen das bei mir zumindest alles gut wird.
Ohne diese Traurigkeit der Angst, die mit einer Ruhe und dem Schweigen umhüllt war fand ich das, was jeder für sich finden sollte in einer Gemeinschaft von LK Betroffene.

Den Frieden und die Verzeihung um für sich den Weg der Hoffnung zu finden.

Ja mein Mann und dieser Arzt mussten es an meinen Augen abgelesen haben. Das ich endlich den Frieden zu meiner Krankheit und Leben gefunden hatte.

Fortsetzung folgt ....


Lass dich nicht von dem abbringen, was du unbedingt tun willst. Wenn Liebe und Inspiration vorhanden sind, kann es nicht schief gehen.

Ella Fitzgerald
zuletzt bearbeitet 04.03.2013 15:22 | nach oben springen

#18

RE: Ängste von A bis Z

in Lounge für Betroffene Ängste von A bis Z und vieles mehr 12.03.2013 18:30
von Olivia

http://www.youtube.com/watch?v=VS4fyxuFZvA


Werde demnächst hier weiter schreiben !


MFG
Olivia


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Ella Fitzgerald
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