Nun geht ein Weg zu Ende. Schonlänger hat Quirin einen Tumor,ein Fibrosarkom auf dem Rücken.
Das da in absehbarer Zeit das Ende kommt,das ist uns bewußt.
Letztes Wochenende stellten wir bei Minou fest,dass sie wenig fraß und auch abgenommen hatte.
Der Tierarzt stellte dann verschiedene Untersuchungen an,auch eine Blutkontrolle: Das Ergebnis
war erschreckend, ein Versagen der Nieren. Es wurden Infusionen gemacht,sie war den ganzen Tag am Tropf
und abends konnten wir sie abholen. Einen Tag wirkte die Infusion nach. Sie war die alte, sie fraß Mengen
sprang auf Kommoden. Gestern und heute trank sie viel und verweigerte jegliches Essen.
Tagsüber lag sie müde,apathisch in einem Sessel an der frischen Luft . Essen wollte sie nicht.
Sie ließ inzwischen auch ihren Urin unter sich. Wir mußten öfters ihr Fell reinigen.
Nach Rücksprache mit dem Tierarzt ergab sich,dass wir diese Nacht noch abwarten.
Wenn kein Wunder geschieht kommt morgen Mittag der Tierarzt und schläfert sie bei uns ein.
Wir können sie wenigstens in ihrer gewohnten Umgebung dabei in den Armen halten.
Sie wird sicherlich von Rosi und Hexe,2 liebe Katzen,die ich früher hatte, liebevoll
empfangen,wenn ihr kleines Seelchen nach oben schwebt.
Minou und Quirin hatten mich während der schweren Krebszeit getröstet.
Minou hatte sich auf meine Brust gelegt und geaschnurrt.
NUn bleibt mir,wie lange weiß ich nicht,nur noch Quirin.

Als Nachtrag einSatz von Patrice Jeancourt :" Katzen geben dem Haus eine Seele."

Wir haben noch alles probiert mit unserer Minou,die konnte und wollte nichts mehr essen. Sie näßte unter sich. Das Wasser kam raus,sobald sie getrunken hatte. Auch die Haut am Bauch wurde durchlässig. Es bestand keine Hoffnung mehr.
Um 12 Uhr kam der Tierarzt und war nach nochmaliger Untersuchung,auch der Ansicht,einschläfern wäre die beste Lösung,bevor das
Tier sich irgendwo versteckt und unter Schmerzen stirbt. Meine Frau und ich hielten beide die Minou in unseren Armen. Erst kam eine Betäubungsspritze, dann die Spritze,die zu Minous Tod führte.
Wir konnten vor Trauer nur noch weinen. Als ich dann ihr Grab schaufelte,geschah dies unter Tränen. Keiner von uns wollte
essen. Minou wurde eingewickelt in einen Kaschmirpulli meiner Frau. Auf Minous Grab kam ein großer Blumentopf, den wir in den
nächsten Tagen bepflanzen werden. Wo sie liegt,kommt bis spät die Nachmittagssonne. Sie hat nun ihren Frieden.
Wir saßen auf der Terrasse und schauten zu Minous Grab. Plötzlich kam eine Schaar gelber Zitronenfalter,gerade auf uns zu.
Wie ein letzter Gruß unserer Minou.
Wir vermissen sie schon jetzt. UNd wir dürfen unser Alter nicht vergessen,eine junge Katze kommt für uns nicht mehr in Frage.
Sie soll uns nicht überleben und dann im Tierheim landen.
Und für alle die Minous Geschichten mochten, ist dies das letzte Kapitel.

Ich kann mir vorstellen, dass deine Gedanken deinem Frodo gelten.

Am Wochenende war es zwar kühl,aber die Sonne schien.
Vor unserem Kleinen Weiherchen ein Meer aus Krokussen und Primeln. Neben Minous Grab
ein in hellem gelb leuchtender Fausicienstrauch. Da hatte Minou immer im Frühjahr gelegen,
mitten in den vielen Blumen und auf den warmen Sommer gewartet.

Es war einmal......

Und nun Quirin

Und nun ist es bei Quirchen wohl so weit,dass wir Abschied nehmen müssen.
Das Fibrosarkom auf dem Rücken hat sich geöffnet. Wundwasser kommt raus.
Wir tupfen ab, Wir massieren Salbe ein. Wir haben noch mal mit dem Tierarzt
geredet. Man kann nichts mehr tun.
Minou und Quirin waren 4,5 Jahre alt,als wir sie aus dem Tierheim holten.
Es waren Geschwister,aber mit unterschiedlichem Charakter. Minou
maschierte gleich los,um erst mal das neue Heim zu inspizieren.
Quirchen versteckte sich verängstig im Keller. Als
Minous Inspektion zu Ende war, stellten wir ihr Futter hin.
Sie langte gleich zu. Quirin blieb erstmal im Versteck. Die Katzen
waren morgens im Tierheim abgegeben worden und mittags um 2 holten wir sie.
Minou war (wie die meisten Frauen) praktischer veranlagt als Quirin.
Nach dem Futter wurden erst mal alle Betten,alle Schränke inspiziert.
Von Quirchen war noch nichts zu sehen.
Nachts um 2 dann ein leises Maunzen. In der Schlafzimmertür stand die
Minou und schob den Quir vor sich her. Wir haben uns richtig gefreut,als beide
in der Tür standen. Minou führte dann das Quirchen durch das ganze Haus.
In allen Räumen stellten wir schalen mit Futter auf. So hat auch Quirin in der
Nacht noch gefressen.
Der Augenblick,als Minou mit Quirin in der Tür stand, das war ein richtige Glücksgefühl.
Wie sich zeigte,waren es die Katzen,die genau zu uns passten.
Quirin hielt sich mehr an meine Frau, Minou belegte mich mit Beschlag.
So auch jetzt zu ihrem Ende hin.
Aber so wie damals hier im Haus wird es auch drüben sein. Dort wird
Minou,die vor 14 Tagen starb auf ihn warten,alles vorbereiten und ihm die neue Welt
zeigen.

Ein trauriger JO.

Während der kalte Frühjahrswind durch unsere Fosythien bläst,

werden die Gräber unseren Katzen durch einen Regen gelber

Blüten zugedeckt. Versteckt hinter einer Besuchercouche fand

ich das Testament unserer Katzen.







Testament unserer Katzen


Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen, meinen Napf, mein kuscheliges Bett, mein weiches Kissen, mein Spielzeug und den so geliebten Schoß, die sanft streichelnde Hand, die liebevolle Stimme, den Platz den ich in jemandes Herzen hatte, die Liebe, die mir zu guter Letzt zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird, gehalten im liebenden Arm.
Wenn ich einmal sterbe, dann sag bitte nicht:"Nie wieder werde ich ein Tier haben, der Verlust tut viel zu weh."

Such Dir eine einsame, ungeliebte Katze aus und gib ihr meinen Platz. Das ist mein Erbe.

Die Liebe, die ich zurück lasse ist alles, was ich geben kann.


Miniou und Quirin